26. September 2017 Diskussion/Vortrag Kritik der Aufklärung bei Fichte oder das Verlangen, Wissen und Handeln kritisch zu denken

Information

Veranstaltungsort

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
Harkortstraße 10
04107 Leipzig

Zeit

26.09.2017, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus

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Mit Dr. Jürgen Stahl
Moderation: PD Dr. Peter Fischer
 
Fichte gilt vielen Lesern mit seiner Kritik namentlich der Berliner Aufklärer Nicolai und Biester, aber auch der französischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts als ein „antiaufklärerischer“ geistiger Gegenspieler. Klemperer vermerkte in den 20er Jahren, dass man beständig Fichte-Zitate in „conventioneller Feiersprache“ nutzte. Dabei wurden Deutungsmuster transformiert: vom patriotischen über den nationalbewussten, weiter über den völkischen zum nationalistischen und rassistischen Diskurs – scheinbar nur kleine Abstufungen, vermittels derer man sich durch die historische Inanspruchnahme in der politischen Verantwortung abzusichern glaubte. Wird aber eine solche „antiaufklärerische“ Interpretation Fichte mit seinem Anspruch, die Menschen zur Urteilsfähigkeit und damit zur eingreifenden Teilhabe am gesellschaftlichen Lebensprozess zu erheben, gerecht?
 

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