Publikation Parteien- / Bewegungsgeschichte - Erinnerungspolitik / Antifaschismus - Deutsche / Europäische Geschichte Antisemitismus und Massenmord. Beiträge zur Geschichte der Judenverfolgung.

Texte zur politischen Bildung Heft 16. Autor* innen: Helmut Eschwege, Nora Goldenbogen, Karl-Heinz Gräfe, Kurt Pätzold, Horst Schneider und Gustav Seeber

Information

Erschienen

Januar 1994

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In der Nacht vom 26. zum 27. September 1993, einen Tag nach Jom Kippur, wurde der Neue Jüdische Friedhof in Dresden geschändet. Die bis heute, Dezember 1993, noch unbekannten Täter stießen Grabsteine um und sprühten antisemitische und fremdenfeindliche Losungen auf die Grabsteine und an die Friedhofsmauer. Eine Friedhofsschändung solchen Ausmaßes hatte es bis zu dieser Nacht in Dresden noch nie gegeben. Einwohner der Stadt Dresden spendeten in den Wochen danach für die Wiederherstellung des Friedhofes und um für sich ein Zeichen gegen den Haß zu setzen. Die Medien berichteten zunächst relativ ausführlich über das Maß der Verwüstung. Kaum eine Pressestimme enthielt jedoch Meinungen und Fragen nach den Wurzeln solcher Vorgänge, nach dem Zeitpunkt oder nach dem politischen Klima, in dem so etwas geschehen kann . Die offiziellen politischen Stellungnahmen verstummten nach wenigen Tagen. Am Gedenktag für die Opfer des Pogroms in der Nacht von 9. zum 10. November 1938 mahnte in Dresden nur noch der Vorsitzende des  Verbandes der jüdischen Gemeinden von Sachsen und Thüringen namens der hier lebenden Juden die Verfolgung der Geschehnisse vom September 1993 an und forderte auf, nachzudenken.

Inhalt

  • Nora Goldenbogen: Zum Geleit. (S. 5)
  • Gustav Seeber: Zum Kampf der deutschen Sozialdemokratie gegen denAntisemitismus im Kaiserreich (S. 7)
  • Karl Heinz Gräfe: Stalinismus und Antisemitismus in der UdSSR der 20er und 30er Jahre (S. 17)
  • Horst Schneider: Pogmnacht in Dresden (S. 25)
  • Kurt Pätzold: "Die vorbereiteten Arbeiten sind eingeleitete" Die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 (S. 31)
  • Helmut Eschwege: Zur Deportation alter Juden mit "Heimkaufsverträgen" 1942-1945 (S. 51)
  • Nora Goldenbogen: "Schonungslos den kranken Kern aufdecken..."Zu Problemen des Antisemitismus und seiner Rolle in den "Säuberungen" in Sachsen 1949-1953 (S. 75)
  • Zu den Autoren des Heftes (S. 85)
  • Weitere Veröffentlichungen des Rosa-Luxemburg-Vereins e.V. (S. 87)

Kostenbeitrag: 1,50 Euro / Mitglieder: 1,00 Euro

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