17. Juli 2021 Lesung/Gespräch radical bookfair 2021

Lesungen, Workshops und Podien

Information

Veranstaltungsort

Bermudadreieck, Grünanlage zwischen Naumburger und Gießerstraße
04229 Leipzig

Zeit

17.07.2021, 13:00 - 18.07.2021, 20:00 Uhr

Themenbereiche

Kunst / Performance

Zugeordnete Dateien

Mit verschiedenen Autor*innen
Eine Veranstaltung der radical bookfair in Kooperation mit der RLS Sachsen

Auch 2021 gibt es wieder eine radical bookfair mit Buchvorstellungen, Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden zu emanzipatorischen Themen. Mit Ständen von unabhängigen Verlagen, Kollektiven, Gruppen und Buchläden.
Kinderbetreuung und Verdolmetschung werden ermöglicht.

Aktuelle Änderungen auf dem Blog: https://radicalbookfairleipzig.blackblogs.org/

18. Juli, Sonntag, 13.00 Uhr:
Wir wissen was wir wollen. Frauenrevolution in Nord- und Ostsyrien
Mit dem Herausgeber_innenkollektiv
Eine Delegation der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ reiste im Winter 2018/2019 drei Monate lang durch Nordostsyrien/Rojava. 2012 wurde dort im Zuge der Syrischen Revolution die Selbstverwaltung ausgerufen. Grundlage der Selbstverwaltung ist der Demokratische Konföderalismus, ein Gesellschaftsmodell, das von Abdullah Öcalan entwickelt wurde und auf den drei Säulen Demokratie, Ökologie und Geschlechterbefreiung beruht. Während der entschlossene Widerstand der Frauen gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) medial aufgegriffen wurde, blieb das revolutionäre Potential der Ideen hinter dem Kampf weitgehend unbeachtet.

17. Juli, Sonnabend, 15.00 Uhr:
Lesung und Vortrag
Revolution at Point Zero: Hausarbeit, Reproduktion und feministischer Kampf
Mit Friederike Beier (Autorin des Vorwortes und Herausgeberin der Reihe Theorien und Kämpfe der Sozialen Reproduktion).
Revolution at Point Zero vereint Silvia Federicis wichtigste Texte der letzten fünfzig Jahre, die bis heute nichts an politischer Brisanz und Aktualität eingebüßt haben. Im Gegenteil: Angesichts der aktuellen Krise der sozialen Reproduktion und der weltweiten Frauenstreikbewegung bietet die Lektüre nicht nur Bausteine für eine Analyse der gesellschaftlichen Zusammenhänge, sondern auch für eine feministische Revolution.

»Wenn die Frauenbewegung wieder in Schwung kommen und nicht länger bloß eine weitere Stütze eines hierarchischen Systems sein möchte, muss sie sich mit den materiellen Grundlagen des Lebens von Frauen auseinandersetzen.« – Silvia Federici

17. Juli, Sonnabend, 13.00 Uhr:
Solidarisch gegen Klassismus. Organisieren, intervenieren, umverteilen
Mit Francis Seeck
Mit Solidarisch gegen Klassismus – organisieren, intervenieren, umverteilen liegt ein erster deutschsprachiger Sammelband zum Thema vor. Der Fokus liegt auf gelebten antiklassistischen Strategien. Die Bandbreite der 26 Texte reicht von aktivistischen Erfahrungen über theoretische Diskussionen bis hin zu persönlichen Essays. Manche sind wütend, andere eher fragend, einige sind autobiografisch, viele persönlich, einige eher nüchtern beschreibend oder analytisch, andere poetisch.

17. Juli, Sonnabend, 17.00 Uhr:
Knast gehört dazu - Das Gefängnis als Schauplatz des sozialen Krieges
Mit anarchistische Bibliothek Die Sturmflut
Sozialrevolutionäre Kämpfe können nicht ohne die Möglichkeit von Inhaftierung gedacht werden. Ganz im Gegenteil sind die Knäste sehr sichtbare Orte der sozialen Misere in sich die Gesellschaft widerspiegelt, deren Ordnung wir ein schnelles Ende bereiten wollen. Wir wollen über die Situation hinter den Mauern, Handlungsmöglichkeiten in Gefangenschaft sowie über die Solidarität mit gefangenen Anarchist*innen sprechen.

18. Juli, Sonntag, 15.00 Uhr:
Mobilisierbare Deutsche. Eine politische Einordnung der „Corona-Rebellen“
Mit Aktivist*innen von eklat_ms
Die sogenannten „Hygienedemos“ haben gezeigt: Nicht wenige Menschen in Deutschland sind für eine regressive Mobilisierung offen. Diese, auf ihren Gestus reduzierte Rebellion, soll die unbegriffene gesellschaftliche Ohnmacht der Individuen kaschieren, während die realen Gründe der Ohnmacht unangetastet bleiben. Es ist eine Spielart der konformistischen Revolte, die sich subversiv aufführt und eine Schein-Rebellion gegen eine imaginierte Macht anzettelt. Sie lässt autoritäre Fantasien frei, frönt Strafbedürfnissen und sehnt sich nach Kollektiv und Führung.

17. Juli, Sonnabend, 17.00 Uhr:
Erinnern stören +++ Mit offenem Blick
Mit dem Projekt Açık bakışla und Lydia Lierke (Herausgeberin)
Der Mauerfall 1989 ging mit einer Vereinigung einher, die im folgenden Jahrzehnt migrantische und jüdische Lebensrealitäten in Deutschland massiv bedrohte. In „Erinnern stören“ stellt Gülriz Eğilmez gemeinsam mit der Filmemacherinnen Alexandra Weltz-Rombach ihr Projekt „Mit offenem Blick | Açık bakışla“ vor. Dafür interviewten sie Migrant* innen in Berlin Kreuzberg, die dort den Mauerfall und die Vereinigung erlebten, zu ihren Erlebnissen und Erinnerungen. Gemeinsam mit der Mitherausgeberin, Lydia Lierke, wird sie den Sammelband, sowie die Analysen und Erfahrungen der Interviewten vorstellen.

18. Juli, Sonntag, 13.00 Uhr:
Das faschistische Jahrhundert. Neurechte Diskurse zu Abendland, Identität, Europa und Neoliberalismus
Mit Volkmar Wölk, Felix Schilk und Friedrich Burschel
Rechtes Denken und faschistische Ideologie sind heute wieder salonfähig und nennen sich "neu", auch wenn die Ideen steinalt sind und ihre Wurzeln tief ins 20. Jahrhundert hinunterreichen.
Die Autor*innen des Bandes klopfen die aufgeladenen Begriffe auf ihre Herkunft und Entwwicklung und daraufhin ab, welche Bedeutung sie heute für eine Neue Rechten haben, die sich u.a. auf die so genannte Konservative Revolution und den Faschismus der 1920er Jahre beruft.

18. Juli, Sonntag, 17.00 Uhr:
Teilnahme verboten. G20-Protest und der Prozess von Fabio V.
Mit Jamila Baroni und Michèle Winkler
Im Juli 2017 reist Fabio V. im Alter von 18 Jahren von Italien nach Hamburg und nimmt an einer Demonstration gegen den G20-Gipfel teil. Eine Stunde später wird er festgenommen und fast fünf Monate in Untersuchungshaft gehalten, obwohl ihm persönlich keine Straftaten nachgewiesen werden können. Staat, Polizei und Medien hatten schon vor dem Gipfel Stimmung gegen jede Art von Protest gemacht. Jetzt soll ein Exempel statuiert werden. Fabios Mutter beschreibt aus persönlicher Sicht den Kampf um ihren Sohn gegen eine Justiz, die zahlreiche Strafverfahren gegen Menschen einleitet, deren Schuld darin besteht, ein grundgesetzlich garantiertes Recht für sich in Anspruch genommen zu haben.

18. Juli, Sonntag, 15.00 Uhr:
Empowerment und Widerstand – Inspirierende Begegnungen mit Audre Lorde
Mit Marion Kraft
Audre Lorde (1934–1992) ist eine der einflussreichsten afroamerikanischen Autorinnen* des 20. Jahrhunderts. Die Werke der Schwarzen lesbischen kriegerischen Dichterin – wie sie sich selbst bezeichnete – und Aktivistin, Essayistin und Romanautorin sind bis heute international wegweisend und aktuell für Schwarze, feministische* und weitere Befreiungsbewegungen. Dieser Band veranschaulicht die Verbindungen Schwarzer Frauen über Grenzen und Unterschiede hinweg. Er bietet einen verdichteten Überblick über das Leben, die Visionen und die Philosophie Audre Lordes.

 

Durchgehend zu sehen und zu hören:
 
Copines, Fotografien von Rolle
Die in Copines versammelten Fotografien entstanden zwischen 2010 und 2017 in Sofia und Perpignan. Im ersten Teil begleitet und porträtiert Rolle Menschen in Fakulteta, einer der größten Roma-Siedlungen in Bulgarien.
Im zweiten Teil dokumentiert er Graffiti in St. Jacques, einem Stadtteil von Perpignan, Südfrankreich. Freundschaften und Liebesbeziehungen werden hier in wiederkehrenden Listen verewigt, so entstehen Register von „Couples“ und „Copines“.
Rolle ist Fotograf, Zeichner, Filmemacher, Musiker und Rollschuhfan und lebt zur Zeit in Kassel. Für die Bookfair stellt er die Fotografien aus Copines an Hauswänden rund um den Veranstaltungsort aus.

Initiative Postmigrantisches Radio

Je nach Corona-Situation entscheiden wir uns für einen Ort - also schaut auf unseren Blog: https://radicalbookfairleipzig.blackblogs.org/

 

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Kontakt

RLS Sachsen

Telefon: +49 341 96085 31