3. September 2019 Ausstellung/Kultur Schicksal Treuhand – Treuhand-Schicksale

Eine Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Information

Veranstaltungsort

"Wir AG"
Martin-Luther-Straße 21
01099 Dresden

Zeit

03.09.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Arbeit / Gewerkschaften, 30 Jahre 89/90

Zugeordnete Dateien

Schicksal Treuhand – Treuhand-Schicksale

Mit Prof. Dr. Peter Porsch (Vorsitzender Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen), Katja Kipping (Vorsitzende DIE LINKE.), Helga Förster (Drogistin, ehemalige Leiterin einer Drogerie in Hirschfelde) und Albrecht Meyer (ehemaliger Versuchsleiter von VEB DKK Scharfenstein)
Eine gemeinsame Veranstaltung der WIR-AG und der RLS Sachsen

Wer in diesem Jahr an 30 Jahre politische Wende in der DDR und an die Grenzöffnung erinnert, kommt an einem Thema nicht vorbei: der Treuhandanstalt. Heute ist offensichtlich, dass deren marktwirtschaftliche „Schocktherapie“ sich massiv bis in die Gegenwart auswirkt – wirtschaftlich-strukturell ebenso wie individuell-biografisch.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lässt in einer neuen Wanderausstellung Zeitzeug*innen zu Wort kommen, deren Lebensgeschichte durch das Agieren der Treuhandanstalt unmittelbar beeinflusst wurde. Sie waren zur Wendezeit beispielsweise Schlosser auf der Neptunwerft Rostock, Kranführerin im Stahlwerk Riesa, Maurer im Chemiekombinat Buna, Kumpel im Kaliwerk Bischofferode oder Fernsehelektronikerin in Oberschöneweide. Als lebensgroße Porträts treten sie den Besucher*innen in der Ausstellung buchstäblich auf Augenhöhe gegenüber und berichten von ihren Erfahrungen. Über QR-Code können kurze Sequenzen aus ihren Erzählungen angehört werden, in denen sich die damalige Stimmungslage auch heute noch widerspiegelt.
Dabei zeigt sich: Die hier geschilderten Erlebnisse und Empfindungen stehen beispielhaft für die Lebensgeschichten von Millionen Ostdeutscher, die durch Privatisierungen, Betriebsschließungen und Massenentlassungen – zeitweilig oder dauerhaft – an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden. Besonders bitter für die Betroffenen war, dass die Treuhandanstalt auf individuelle Lebensleistungen, berufliche Qualifikationen und Kenntnisse aus 40 Jahren DDR ebenso wenig Rücksicht nahm wie auf Emanzipationserfahrungen der Jahre 1989/90.
In der von Rohnstock-Biografien kuratierten Ausstellung werden die Berichte der Betroffenen gerahmt durch die Geschichte volkseigener Betrieben und Kombinate, deren Schicksal unter dem Regime der Treuhandanstalt nachgezeichnet wird. Auch sie stehen exemplarisch dafür, wie die Treuhandanstalt mit dem volkseigenen Vermögen der DDR-Bürger*innen umging. Parallel zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch mit den Geschichten der Zeitzeug*innen, welches in der Ausstellung kostenfrei erhältlich ist.

Folder zur Ausstellung, hier entlang:

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Standort

Kontakt

RLS Sachsen

Telefon: +49 351 80403 02