Publikation Globalisierung - Soziale Bewegungen / Organisierung Wer tanzt zuerst? Der globale Kapitalismus und die Linken.

Diskurs Heft 31. Streitschriften zu Geschichte und Politik des Sozialismus. Autor*innen: Ronald Weckesser, Peter Gärtner, Bernd Czorny, Bernd Rump

Information

Auszug aus dem Vorwort:
Einstieg

Jeder gesellschaftliche Diskurs findet in einem konkreten Rahmen statt, in dessen Kenntnis man schon einiges über seine Protagonisten, ihre Ansichten und Ergebnisse vorher ahnen kann. Zum Beispiel die Themen, die behandelt, die Begriffe die benutzt werden, die Gegner, gegen die zu Felde gezogen wird. Und so fort. Es geht aber auch umgekehrt: Aus der Kenntnis der Themen lassen sich in nicht unerheblichem Maße Schlussfolgerungen auf Vorgenanntes ziehen. Nehmen wir beliebige Beispiele: Neoliberalismus. Postfordismus. Wissensgesellschaft. Aber auch Neue Linke. Vielleicht noch Lateinamerika. Oder Grundsicherung. Globalisierung sowieso. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Die einfache Nennung dieser Begriffe, hinter denen sich natürlich bestimmbare Inhalte verbergen, weckt zugleich bestimmte Assoziationen. Doch nicht diese sollen hier ausgebreitet, nicht dafür das Vorwort missbraucht werden. Vorerst geht es darum, diesen - mehr vertrauten als bewussten - Mechanismus, dass nämlich Inhalte, Charaktere, Umstände in gewisser Weise untereinander verknüpft sind, eigentümliche, zumindest dem Grundsatz nach dechiffrierbare Muster bilden, diesen Mechanismus also dadurch zu veranschaulichen, dass er probeweise einfach einmal ausgelöst wird.
Vor einigen Jahren versammelte Bernd Rump, einer der Autoren des vorliegenden Bändchens, eine kleine, handverlesene Gruppe kluger Köpfe um sich, deren auffälligste Gemeinsamkeit damals darin bestand, dass er sie kannte und eingeladen hatte. Sie repräsentierten in vielerlei Hinsicht ein breites Spektrum, was Alter, Lebenserfahrung, Ausbildung, berufliche Voraussetzungen, politischen Werdegang betraf. Ihre Auswahl erfolgte strikt undemokratisch: Ohne vorheriges Ausschreibungsverfahren, ohne Wahl oder Berufung durch ein beliebiges, beliebig legitimiertes Gremium. Einzige Legitimation war ein Auftrag der Landesvorsitzenden und des Fraktionsvorsitzenden, verbunden mit deren Zusage Bernd gegenüber, ihm freie Hand zu lassen. Die konkrete Aufgabe war, einen Leitantragsent-wurf für einen Landesparteitag zu erarbeiten. Und selbstredend waren sie links. Eindeutig links - sowohl nach ihrem Selbstbild, wie auch nach gegenseitiger Beurteilung.
Die Arbeitsbedingungen waren günstig, ein Abgeordnetenbüro mit Computer, Inter-netzugang, Fax, Drucker waren nutzbar. Verpflegung war gesichert, bei Bedarf konnten Fahrtkosten erstattet werden.
Als Vorbild dienten - selbstredend uneingestandenen! - die sogenannten think-tanks. Oder, inhaltlich vielleicht treffender, Veranstaltungen wie der Club of Rome.
 


Inhalt:
  • Ronald Weckesser: Vorwort. (S. 5-13)
  • Peter Gärtner: Die Welt im Umbruch. Neue Globalität als Grenze des globalen Kapitalismus? (S. 14-96)
  • Bernd Czorny: Die anbrechende Wissensgesellschaft. Mit oder jenseits kapitalistischer Logik? (S. 97-135)
  • Bernd Rump: Auf-bruch zu neuen Ufern. Die Linke zwischen Nation und Globalisierung? (S. 136-205)
  • Peter Gärtner: Linke Politik in Lateinamerika - Exkurs über ein Exempel. (S. 206-225)
  • Literatur (S. 226-233)
  • Kurzbiographien der Autoren. S. 234-236.

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Leipzig, 2008, 236 S. Herausgegeben von Bernd Czorny, Peter Gärtner, Bernd Rump und Ronald Weckesser.

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