Auszug aus dem Inhalt
Die Arbeiterbewegung hatte mit dem Machtantritt der NSDAP am 30. Januar 1933 die schwerste Niederlage seit ihrer Entstehung hinnehmen müssen. In einem widerspruchsvollen und schmerzhaften Lernprozeß mußte sie sich die Einsicht in diese Niederlage erarbeiten. Aus dem historischen Abstand von siebzig Jahren und mit dem Wissen um das Ende der traditionellen Arbeiterbewegung und um das Scheitern des etatistischen Sozialismusversuchs in Europa ist die Analyse dieses Lernprozesses der Arbeiter- und insbesondere der kommunistischen Bewegung nicht nur von historischem Interesse.
Die Arbeiterbewegung in ihren unterschiedlichen Richtungen hatte die Bedeutung der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler nicht sofort in ihrer ganzen Tragweite erkannt. Wohl hatten Sozialdemokraten wie Kommunisten seit Jahren gegen die faschistische Gefahr angekämpft, hatten auch vor den Gefahren einer nationalsozialistischen Machtübernahme gewarnt, die Dynamik und Brutalität der Nazis an der Macht überraschte sie dennoch. Angesichts der Neuartigkeit des sich etablierenden Herrschaftstyps, der auch durch die Erfahrungen der bereits existierenden faschistischen Regimes nicht vorhersehbar war, kann das nicht überraschen. Gravierender war jedoch, daß beide Flügel der deutschen Arbeiterbewegung an ihren überholten Konzepten festhielten. [...]
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V., Leipzig, 2003. 45 S.
Bestellhinweis
Die gedruckten Publikationen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir bitten lediglich um die Versandkosten.
Bestellungen bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen unter: info@rosalux-sachsen.de, Tel: 0341-960 85 31
Gern können zur Finanzierung unserer Bildungsarbeit auch Spenden auf folgendes Konto überwiesen werden:
IBAN: DE12 4306 0967 1091 8456 00
Diese Publikation und ihre Digitalisierung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.