Mit Karl Heinrich Pohl (Historiker)
Eine Veranstaltung des Treibhaus Döbeln in Kooperation mit der RLS Sachsen
Im März 1923 wird in Sachsen eine Arbeiterregierung aus SPD und KPD mit Erich Zeigner als Ministerpräsident gewählt. Während dieser versucht verschiedene Reformen auf den Weg zu bringen, wird das Reich von schweren Krisen erschüttert: die Besetzung des Ruhrgebietes, Inflation, Wirtschaftskrise und politische Unruhen in Form von Streiks und Demonstrationen. Während im Oktober die sächsische und wenig später auch die thüringische Arbeiterregierung mittels Reichsexekution gewaltsam abgesetzt wird, kommt es in München zum Hitlerputsch.
Die Reichsregierung begründete den Einmarsch der Reichswehr mit der Behauptung, dass die sächsische Linksregierung „Moskau“ und der kommunistischen Revolution Tür und Tor geöffnet habe. Nur der Einmarsch der Reichswehr und die Absetzung der - allerdings demokratisch legitimierten - Regierung Zeigner hätten Sachsen und das Reich vor Chaos und kommunistischem Umsturz retten können.
Karl Heinrich Pohl will zeigen, dass das in Sachsen initiierte linksrepublikanische Projekt keineswegs die Demokratie zerstören wollte und der „Kommunistischen Weltrevolution“ verpflichtet war. Es versuchte vielmehr, die stecken gebliebene Revolution von 1918/19 weiter zu führen, das demokratische Weimarer System zu festigen und es mit stärkerem sozialem Gehalt zu füllen. Die Zerschlagung stellte einen schweren Schlag für die Weimarer Demokratie dar.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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