Mit Franz Heilgendorff (Philosoph)
Eine Veranstaltung der translib in Kooperation mit der RLS Sachsen
Dieses Seminar ist der negativen Dialektik Adornos gewidmet. Ausgehend von den Schrecken des Faschismus und den historischen Niederlagen der Arbeiterbewegung, rekonstruierte er die Eckpunkte, die Dialektik als revolutionäre Theorie denkbar werden lassen.
Die Organisation der chaotischen Mannigfaltigkeit der Wirklichkeit durch das wissenschaftliche System, die Ableitung der Kategorien aus der ihnen zugrundeliegenden Substanz, wird Adorno verdächtig. Schon in der Form des begrifflichen Denkens selbst, als Zusammenfassung des Besonderen und Einzelnen unter dem Allgemeinen, liegt ihm zufolge ein Moment von Herrschaft. Jedes Einzelne wird in dem Moment der sprachlichen Bezeichnung durch den Begriff zu einem Allgemeinen und dadurch unterliegt es als bloßes Exemplar der Herrschaft des Allgemeinen, politisch gesprochen, der Gesellschaft. Dieser Abstraktionsvorgang, der das Einzelne und Allgemeine zusammenschließt, vollzieht sich dabei nicht nur im Kopf der Menschen, sondern auch in der Gesellschaft selbst, im Warentausch.
Wenn Dialektik die Theorie der Befreiung, die Algebra der Revolution zu sein beansprucht, dann nur, wenn sie das Einzelne, das Ungleiche und Eigensinnige, also das Nichtidentische bereits in der Theorie bewahrt. Dies meint, mit dem Begriff gegen den Begriff zu denken.
Ziel des Seminars ist ein grundlegendes Verständnis dessen, was Dialektik ist. Kaum ein Begriff ist umstrittener, unklarer und schwerer zu verstehen. Zugleich ist eine kritische Theorie der Gesellschaft ohne ihn undenkbar. Durch das Dickicht der Theorie führt Franz, der nach längerer Beschäftigung mit dem Gegenstand eine Idee hat, wie man ihn verständlich machen könnte.
Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 20 Personen begrenzt, wir bitten um möglichst frühe Anmeldung unter dialektik@posteo.de
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RLS Sachsen
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Telefon: +49 341 96085 31